Erkrankungen des Schultergelenks

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers und seine Beweglichkeit wird kaum durch knöcherne Strukturen eingeschränkt. Dieser Umstand macht das Schultergelenk jedoch auch sehr verletzungs- und verschleißanfällig.

Impingement-Syndrom

Normalerweise ist reichlich Platz zwischen dem Acromion und der Rotatorenmanschette, so dass die Sehnen problemlos unter das Schulterdach gleiten können. Das Anheben des Arms drückt den Oberarmkopf aber gegen die untere Kante des Acromions. Bei Überlastung führt dies zu einer Irritation und Reizung des Schleimbeutels.

Wenn dann durch weitere Veränderungen noch der Platz zwischen Acromion und Rotatorenmanschette verengt wird, kann sich die Impingement-Symptomatik verschlimmern. Die Diagnose eines Impingement-Syndroms mit Reizung der Schleimbeutel (Bursitis) und Sehnen (Tendinitis) kann normalerweise auf der Basis Ihrer Vorgeschichte und Ihres klinischen Untersuchungsbefundes gestellt werden.

Beim Impingement-Syndrom wird üblicherweise mit einer konservativen Therapie begonnen:

Ihr(e) Arzt/Ärztin wird Ihnen entzündungshemmende Medikamente (z.B. Ibuprofen) verschreiben. Ruhe und Eispackungen können das entzündlich gereizte Gelenk ebenfalls beruhigen. Eine krankengymnastische Behandlung oder ein konsequentes Übungsprogramm stellt die gestörte Kinematik wieder her. Falls die konservativen Verfahren zu keiner entscheidenden Besserung führen, müssen operative Verfahren in Betracht gezogen werden.

Rotatorenmanschetten-Syndrom

Die Rotatorenmanschette ist der Schlüssel zu einem gesunden Schultergelenk. Die Sehnen sind allerdings einem erheblichen Verschleiß und somit einer Degeneration ausgesetzt. Der Riss bzw. die Ruptur der Rotatorenmanschette kann eine sehr schmerzhafte Verletzung sein.

Rotatorenmanschetten-Rupturen verursachen Schmerzen und ein Schwächegefühl in der betroffenen Schulter. Recht häufig kann die Rotatorenmanschette auch nur teilweise einreißen. Dann ist die Schulter zwar schmerzhaft, man kann den Arm aber immer noch im normalen Ausmaß bewegen.

Ein komplette Rotatorenmanschetten-Ruptur wird nur mit einem Defekt ausheilen und sollte daher operiert werden, wenn die Schulter wieder ihre optimale Beweglichkeit erhalten soll. Teilrupturen können auch konservativ behandelt werden. Es ist durchaus gerechtfertigt, einer Teilruptur zunächst die Chance zu einer Eigenheilung zu geben. Wenn Sie jedoch mit den Schmerzen nicht zurechtkommen, oder den Arm nicht vernünftig bewegen können, sollte eine operative Therapie erwogen werden.

Adhäsive Kapsulitis am Schultergelenk

Adhäsive Kapsulitis, oder auch „frozen shoulder“ genannt, ist eine schmerzhafte Erkrankung der Schulter. Sie führt zu einem erheblichen Bewegungsverlust des Schultergelenkes. Die Kapsulitis kann nach einem Unfall auftreten, oder auch langsam und spontan, ohne Vorwarnung entstehen. Bei einer Kapsulitis führt eine Entzündung dazu, dass die lockeren Kapselschichten aneinander kleben. Dies führt zu einer erheblichen Einschränkung der Beweglichkeit. Die Schulter „friert quasi ein“ – eine „frozen shoulder“.

Im Vordergrund stehen Schmerzen in der Schulter und eine sehr eingeschränkte Beweglichkeit. Dabei macht es keinen Unterschied, ob Sie die Schulter selber aktiv bewegen, oder jemand versucht Ihre Schulter passiv durch zu bewegen. Am Bewegungsanschlag schmerzt typischerweise das Schultergelenk durch den Dehnungsreiz auf die entzündlich veränderte Kapsel.

Die Therapie einer adhäsiven Kapsulitis kann frustrierend langsam verlaufen. Nicht selten wird man daher auch zu operativen Maßnahmen greifen.

Omarthrose

Der häufigste Grund für eine Omarthrose ist ein Knorpelverlust im Rahmen von Verschleißerscheinungen. Eine Omarthrose kann auch ohne voraus gegangene Verletzung entstehen, obwohl dies eher unüblich ist. Da die Schulter kein lasttragendes Gelenk wie Hüfte oder Kniegelenk ist, erleidet sie nicht so häufig einen Verschleiß.

Viel häufiger entsteht die Omarthrose durch eine Verletzung, wie z.B. eine Instabilität nach Ausrenken der Schulter. Mit der Zeit führen dann die abnorme Scherkräfte zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels. Der künstliche Ersatz des Schultergelenkes ist zwar nicht so häufig, wie an Hüfte oder Knie.

Wenn er dennoch erforderlich wird, kann diese Operation effektiv den durch Arthrose bedingten Schmerz beseitigen. Bei den meisten Patienten bessert sich auch die Funktion der Schulter, wenngleich nicht auf die Werte einer gesunden Schulter.