Tumoren der Hand

Morbus Dupuytren

Die Dupuytrensche Kontraktur ist eine gutartige Wucherung des Bindegewebes im Bereich der Hohlhand und der beugeseitigen Finger. Durch die Bildung von Knoten und sich verkürzenden Strängen kommt es allmählich zu einer zunehmenden Beugefehlstellung eines oder mehrer Finger.

Die Ursache hierfür ist bis heute nicht geklärt, eine familiäre Häufung wird beobachtet, wobei überwiegend Männer betroffen sind.
Zusätzlich können sich auch Fingerknöchelpolster (knuckle pads) oder Knoten und Stränge an der Fußsohle bilden (Morbus Ledderhose).

Die Diagnostik beschränkt sich häufig auf eine klinische Untersuchung, mitunter sind Röntgenaufnahmen erforderlich, um eine zusätzliche Gelenkerkrankung des Fingergelenkes auszuschließen . Konservativ ist das Einspritzen von Enzymen zur Auflösung der Knoten und Stränge möglich, hier fehlt allerdings die Langzeiterfahrung und die Maßnahme wird nicht von der Krankenkasse übernommen.

Ist noch keine Beugestellung des betroffenen Fingers eingetreten, bedarf es keiner speziellen Therapie. Sollte die Knotenbildung umschrieben, aber störend sein, kann durch eine dosierte Röntgenbestrahlung eine Erweichung des Knotengewebes bewirkt werden.

Beim Auftreten von Bewegungseinschränkungen der Finger ist eine operative Therapie angezeigt.

Beim Auftreten von Streckdefiziten ist eine operative Therapie angezeigt. Es wird durch eine spezielle Schnittführung die Haut eröffnet und das veränderte Bindegewebe sorgfältig von den Gefäß-Nervensträngen und den Beugesehnen abgelöst und entfernt.

Sollte nach Entfernung des veränderten Gewebes keine vollständige Streckung des Fingers herbeigeführt werden können, liegen zusätzlich Veränderungen an den Gelenken vor, welche durch Gelenklösungen oder weiterführende Eingriffe behandelt werden müssen. Gelingt der lockere Hautverschluß nicht, müssen größere Hautdefekte durch Hauttransplantationen oder Hautlappenplastiken verschlossen werden.

Die Nachbehandlung erfordert Geduld und dauert einige Wochen.

Je nach Ausprägung der Erkrankung ist die Nachbehandlung mit der Anfertigung von Quengel- und Nachlagerungsschienen angezeigt. Intensive ergotherapeutische bzw. krankengymnastische Beübungen der Hand, ggf. die Verordnung von manueller Lymphdrainage sind in jedem Fall erforderlich. Engmaschige Nachkontrollen über wenigstens 3 Monate sollten gewährleistet sein.

Je nach Ausprägung der Erkrankung und Ausmaß der notwendigen Schnittführung muß mit einer langen Wundheilungsdauer über mehrere Wochen gerechnet werden. Trotz sorgfältiger Operationstechnik kann nicht garantiert werden, dass sich nicht neuerlich Stränge und Knoten bilden, d.h. ein Rezidiv entsteht.

Überbein (Ganglion)

Ein Ganglion ist eine gutartige Geschwulst an der Beuge- oder Streckseite der Hand oder des Handgelenkes.

Ganglien sind die häufigste gutartige Geschwulstbildung an der Hand, wobei Frauen deutlich häufiger als Männer betroffen sind und die Erkrankung auch bei Kindern und Jugendlichen nicht selten ist. Die Ursache für diese Erkrankung ist bis heute nicht geklärt.

Klinisch findet sich eine prall-elastische, fast „knochenharte“ Geschwulst am Handgelenk, meist am Handrücken, seltener auf der Beugeseite des Handgelenkes. Die Größe der Geschwulst kann variieren, je nach Füllungszustand. Die visköse Flüssigkeit stammt von einem Gelenk oder einer Sehnenscheide, mit denen das Ganglion noch nicht äußerlich ersichtlich, sondern im Gewebe „versteckt“.

Neben der ästhetisch störenden Vorwölbung können Ganglien zu wechselnden belastungsabhängigen Schmerzen im Handgelenk führen. Die klinische Untersuchung ist in der Regel richtungsweisend, bei Verdacht auf ein sogenanntes okkultes (d.h. nicht äußerlich sichtbares) Ganglion ist eine Magnetresonanztomographie erforderlich.

Eine spontane Rückbildung ist möglich. Die Punktion führt in ca. 50% der Fälle zum Wiederauftreten, bei operativer Entfernung liegt das Rezidiv-Risiko bei ca. 20%.

Da diese Erkrankung harmlos und auch eine spontane Rückbildung möglich ist, muss die Geschwulst nicht zwingend operativ entfernt werden. Bei Beschwerden kann eine Punktion der Geschwulst mit Absaugen der Flüssigkeit durchgeführt werden. In 50% der Fälle füllt sich das Ganglion allerdings erneut.

Die operative Entfernung des Ganglions erfordert nach der Operation eine Ruhigstellung des Handgelenkes auf einer Schiene für 1 Woche und nachfolgend das vermeiden stärkerer Belastung für 6 Wochen.

Auch bei korrekter Durchführung der Operation kann es in ca. 20% der Fälle zu einer neuerlichen Bildung der Geschwulst kommen. Eine bösartige Entartung des Tumors wurde bisher nicht beschrieben.

Enchondrom

Enchondrome sind häufig vorkommende, gutartige Knochentumore.

Das Enchondrom ist der häufigste gutartige Tumor am Skelettsystem der Hand. Betroffen sind meistens Knochen der Finger oder die Mittelhandknochen. Beschwerden macht diese Erkrankung in der Regel keine, sondern ist ein Zufallsbefund beim Röntgen der Hand aus anderem Grund.

Die operative Therapie ist bei vorliegender Gefahr eines Knochenbruchs erforderlich.

Eine weiterführende Diagnostik ist meistens nicht erforderlich. Da es bei dieser Erkrankung zu spontanen Knochenbrüchen kommen kann, sollter der Tumor operativ ausgeräumt werden. Bei ausgedehnter Größe des Tumors kann eine Knochenübertragung von der gleichseitigen Speiche oder vom Beckenkamm erforderlich sein.

Nachfolgend ist eine Ruhigstellung auf eine Schiene für 2 Wochen erforderlich. Danach sollte für weitere 4 Wochen eine verstärkte Belastung der betroffenen Hand zu vermieden werden. Eine bösartige Entartung der Tumors ist extrem selten, aber möglich.