Ihre stationäre Operation im MVZ Wiesbaden

Der vorliegende Leitfaden soll Ihnen eine Orientierung für den geplanten Klinikaufenthalt geben und Ihnen möglichst viele der Fragen, die Sie wahrscheinlich jetzt schon haben, beantworten. Selbstverständlich stehen Ihnen alle Mitarbeiter der Praxis und Klinik stets für weitere Fragen zur Verfügung.

Wir sind eine Praxisgemeinschaft in der angebundenen ATOS Klinik Wiesbaden mit hohen Ansprüchen an die Qualität unserer Arbeit. Wir führen ständig Aus-, Weiter- und Fortbildungen für Ärzte, Pflegepersonal und Praxismitarbeiter durch. Trotz unserer vielfältigen Aufgaben bemühen wir uns, jederzeit eine optimale Betreuung für Sie zu gewährleisten. Sollten Sie sich einmal nicht gut genug informiert oder betreut fühlen, so teilen Sie uns dies bitte mit. Wir werden immer Zeit finden, Sie ausführlich über Ihre Krankheit oder Operation zu informieren und auf Ihre Wünsche einzugehen.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserer Klinik und einen schnellen und unkomplizierten Heilungsverlauf. Sollten Sie etwas nicht verstehen oder mit einer Maßnahme nicht einverstanden sein, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Operateur/in, den Stationsärzten oder dem Pflegepersonal mit, damit wir mit Ihnen sprechen können.

Eine geplante Operation steht an

Ihnen wurde aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung ein operativer Eingriff empfohlen. Aufgrund des Umfanges oder wegen Begleiterkrankungen wird der vorgesehene Eingriff im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt, wobei die Aufnahme in die Klinik in aller Regel am Morgen der Operation erfolgt. Wir bemühen uns, alle notwendigen Vorbereitungen im Vorfeld im Rahmen Ihrer Vorstellung in der Praxis oder nach Terminvereinbarung ambulant in unserem Haus abzuwickeln. Vor der Operation erfolgt morgens eine Kontrolle der Befunde mit Markierung der Seite durch die Stationsärzte. Sie haben auch noch abschließend die Gelegenheit, im Vorfeld aufgekommene Fragen zu klären (Ablauf/ voraussichtliche Dauer des stationären Aufenthaltes, voraussichtliche Nachbehandlung, Rehabilitation o.ä.).

Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen Sie Ihre schriftliche Einverständniserklärung zu dem geplanten Eingriff geben, um einen reibungslosen und rechtlich korrekten Ablauf zu gewährleisten. Dieses Aufklärungsgespräch findet immer bereits am Tag der ambulanten Operationsplanung mit dem Operateur statt. Wir erläutern Ihne umfangreich, welches operative Vorgehen/ Verfahren bei Ihnen zur Anwendung kommen soll und welche allgemeinen und speziellen Risiken dieses beinhaltet. Durch die zeitliche Distanz zur Operation haben Sie so nochmals die Gelegenheit sich mit dem Operationsverfahren auseinanderzusetzen und können sich, bei Bedarf, nochmals Fragen notieren, die dann vor der Operation nochmals beantwortet werden.

Es ist dabei jedoch zu beachten, dass in Einzelfällen erst intraoperativ entschieden werden kann, welches Verfahren in Ihrem Fall am geeignetsten ist. Deshalb kann es vorkommen, dass Ihnen der Arzt im Aufklärungsgespräch zwar ein favorisiertes Verfahren erläutert, jedoch auch übliche Alternativmethoden oder evtl. anstehende Ergänzungseingriffe nennt.

Ebenfalls im Vorfeld findet das Gespräch mit dem Narkosearzt/ der Narkoseärztin statt. Er wird mit Ihnen die Vor- und Nachteile möglicher Narkoseformen besprechen und Ihnen ein Verfahren empfehlen. Bei kleineren ambulanten Eingriffen oder bei gesunden Patienten erfolgt dieses Gespräch oft telefonisch. Ansonsten im Rahmen der Prämedikationssprechstunde. Spätestens zu diesem Termin sollten Sie eine Liste Ihrer regelmäßig eingenommenen Medikamente mitbringen. Sollten Wirkstoffe dabei sein, welche sich unter Umständen nachteilig auf die Operation auswirken, müssen diese ggf. eine bestimmte Zeit zuvor abgesetzt werden.

Ob ein Alternativpräparat notwendig ist, werden wir und ggf. auch Ihr Hausarzt mit Ihnen besprechen. Zu Wirkstoffen, welche auf jeden Fall vor einer Operation abgesetzt oder ersetzt werden müssen, gehören z.B. blutverdünnende Wirkstoffe wie Marcumar, Eliquis, Xarelto, Lixiana, Acetylsalicylsäure (enthalten in z.B. ASS, Aspirin, Thomapyrin), Clopidogrel (enthalten z.B. in Plavix, Iscover), Aggrenox mitunter auch blutzuckerregulierende Stoffe wie Metformin….

Notwendige Befunde / Untersuchungen

Ebenfalls zu diesem Termin sollten Sie die Befunde der notwendigen Voruntersuchungen mitbringen. In der Regel benötigen wir aktuelle Laborwerte und ein Ruhe-EKG im Original. Bei Prothesenoperationen sind je nach Schwere der Begleiterkrankungen ein Röntgenbild der Lunge, eine Blutgasanalyse, ein Lungenfunktionstest notwendig. Hierzu erhalten Sie im Vorfeld ein Informationsblatt des Anästhesisten. Ihr Hausarzt wird entsprechende Untersuchungen/ Überweisungen zu Fachärzten veranlassen. In manchen Fällen kann bei kleineren Operationen und/oder gesunden Patienten darauf ggf. verzichtet werden

Am Abend vor der Operation können Sie uneingeschränkt essen und trinken. Ab 24 Uhr sollten Sie dann jedoch nüchtern bleiben. Zur Nüchternheit gehören ebenso wie Nahrung und Getränke auch der Konsum von Zigaretten und Kaugummis/ Bonbons. Bitte halten Sie im eigenen Interesse diese Vorgaben ein, um eine Gefährdung Ihrer Gesundheit zu vermeiden.

Vor Durchführung einer Operation erfolgt die sorgfältige Desinfektion zur Herstellung eines sterilen OP-Feldes. Sie sollten durch entsprechende hygienische Maßnahmen dazu beitragen, die Voraussetzungen für eine sichere Operation zu optimieren und so Infektionen zu vermeiden. Hierzu gehören saubere, gekürzte und gepflegte Nägel und eine intakte Haut. Künstliche Fingernägel und Nagellack sowie Piercings sind vor einer geplanten Operation zu entfernen. Achten Sie bitte auch auf frisch gewaschene Hände und Füße!

Auf die Verwendung von Hautcremes und -lotionen sollten Sie am Tag der Operation verzichten. Vor der Implantation von Hüft- und Knieprothesen erhalten Sie im Vorfeld spezielle Waschlösungen in unserem OP-Büro mit der entsprechenden Anleitung. Bitte verzichten Sie im eigenen Interesse auf teuren Schmuck oder sonstige Wertsachen. Zur Operation muss sämtlicher Schmuck abgelegt werden.

Hilfsmittel

Ihr Operateur wird Sie im Vorfeld darüber aufklären, ob und welche Hilfsmittel für welchem Zeitraum nach der Operation benötigen und Ihnen entsprechende Verordnungen mitgeben. Diese können Sie sich bei einem Orthopädietechniker/ Sanitätshaus Ihrer Wahl besorgen.

Versorgung die entsprechend optimale Nachsorge gewährleisten können.

Das benötigen Sie für Ihren stationären Aufenthalt

Denken Sie daran, die notwendigen Toilettenartikel (Seife, Zahnbürste, Zahnputzbecher, Kamm/ Bürste, Waschlappen, Handtücher, Rasierzeug, Bademantel, Trainingsanzug) mitzubringen. Bitte denken Sie auch daran, dass Schlappen oder Hausschuhe keine sichere Grundlage für Ihre Gangschulung/ Physiotherapie sind und bringen Sie hierfür auch geschlossene Schuhe (z.B. Turnschuhe o.ä.) mit.

Hilfsmittel, welche Sie zu Hause benutzen, wie z.B. Brille, Hörgerät, Gehhilfen oder ein Atemgerät sollten Sie ebenfalls mit ins Krankenhaus bringen.

Checkliste Klinikkoffer

  • Toilettenartikel / Handtücher / Waschlappen
  • Pyjama / Nachthemd / Bademantel / Trainingsanzug / Wäsche
  • Geschlossene Schuhe
  • Medikamente und Medikamentenliste
  • Allgemeine Hilfsmittel (Brille, Hörgerät, Gehhilfen, Atemgerät) und die operationsspezifischen Hilfsmittel (z.B. Walker, Verbandsschuh, Schulterbandage etc.)
  • Ggf. Buch/ Zeitungen
  • Versichertenkärtchen
  • Ggf. Allergiepass

Nach der Operation

Für die erste Zeit unmittelbar nach der Operation ist eine intensive Überwachung des Herz-Kreislauf-Systems und der Atmung notwendig, weshalb Ihre Betreuung postoperativ zunächst im Aufwachraum erfolgt. Sobald sich Ihr Kreislauf stabilisiert hat, werden Sie in Ihr Zimmer auf der Station zurückverlegt.

Schmerzen

Patienten müssen sich heute nicht mehr damit abfinden, dass nach einer Operation zwangsläufig starke Schmerzen auftreten. Wir sorgen bei all unseren Patienten dafür, dass sie möglichst wenig Schmerzen empfinden und nach der Operation regelmäßig Schmerzmittel bekommen. Für Phasen mit intensiveren Beschwerden stehen stärkere Schmerzmittel auf Abruf bereit.

Melden Sie sich also bitte unverzüglich beim Pflegepersonal, wenn die verordneten Schmerzmittel nicht ausreichen. Die Stationsärztin oder Assistenzärzte werden rasch für Sie die beste Lösung finden.

Übelkeit / Erbrechen

Gelegentlich kommt es nach der Narkose zu Übelkeit und Erbrechen. Bitte melden Sie sich frühzeitig, wenn Ihnen nach der Narkose übel wird, damit wir Ihnen entsprechende Medikamente verabreichen können.

Sollte es bei Ihnen bereits früher zu postoperativer Übelkeit und Erbrechen gekommen sein, ist es sinnvoll, dies vor dem Eingriff dem Narkosearzt mitzuteilen.

Bereits einige Stunden nach der Narkose können Sie nach Rücksprache mit Ärzten oder Pflegepersonal vorsichtig beginnen zu trinken, und wenn Sie dies gut vertragen, auch bald etwas essen.

Hochlagerung

Für eine komplikationsarme Heilung ist es wichtig, die betroffene Körperregion nach der Operation hoch zu lagern. Das Pflegepersonal wird Ihnen entsprechende Hilfsmittel (Kissen/ Schienen) zur Verfügung stellen und Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Arm oder Ihr Bein am besten lagern. Eine konsequente Hochlagerung trägt zu rascher Abschwellung, komplikationsloser Heilung, zügigem Schmerzrückgang und kürzerem stationären Aufenthalt bei.

Bitte vermeiden Sie im eigenen Interesse am Operationstag und in den ersten Tagen danach lange Phasen, in denen die Hochlagerung nicht gewährleistet ist. Sitzen in einem Rollstuhl, selbst mit erhöhtem Bein, ist keine Hochlagerung! Gleiches gilt für das Tragen einer Armschlinge.

Für den Fall einer starken Schwellung oder bei drohender Wundheilungsstörung kann es unter Umständen sogar erforderlich sein, absolute Bettruhe einzuhalten. Auch hier sollten Sie sich im eigenen Interesse an einer raschen Genesung an die Empfehlung des Operateurs/ der Stationsärzte halten.

Stationsabläufe

Am Tag der Aufnahme, wenn Sie auf der Station eintreffen, wenden Sie sich am besten zunächst an die pflegerischen Mitarbeiter am Stützpunkt, die Ihre Unterlagen entgegennehmen und Sie auf Ihr Zimmer begleiten.

Tagesablauf

Die pflegerische Versorgung wird in drei Schichtärzten (Frühdienst, Spätdienst und Nachtdienst) organisiert. Tagsüber ist der zuständige Stationsarzt Ihr Ansprechpartner, in der Nacht stellt der ärztliche Bereitschaftsdienst Ihre Versorgung sicher.

Visiten

In der Regel findet die tägliche Visite zwischen 08 und 10 Uhr durch die Stationsärzte statt. Wir sind stets bemüht, eine lückenlose Betreuung unserer Patienten zu gewährleisten, jedoch kann es vorkommen, dass ein Arzt aufgrund anderer wichtiger Aufgaben zeitweise nicht auf Station präsent ist. Für Notfälle ist aber stets ein ärztlicher Kollege verfügbar.

Am Wochenende erfolgt die Visite stets durch einen Chefarzt.

Medikamente

Im Rahmen der Operationsvorbereitung, spätestens am Aufnahmetag, sollten Sie uns die Namen aller Medikamente und die Dosierung mitteilen, welche Sie einnehmen und diese auch mitbringen. Die hauseigene Apotheke wird gängige Arzneimittel ersetzen können, jedoch kann das bei seltenen/ speziellen Arzneien erschwert sein.

In der Regel können Sie Ihre „häusliche Medikation“ auch von sich aus weiternehmen, dies sollte jedoch immer in Absprache mit der Stationsärztin/ den Pflegekräften erfolgen, damit die korrekte und sichere Versorgung gewährleistet ist. Medikamente, welche Sie von uns aufgrund der Operation verordnet bekommen, erhalten Sie selbstverständlich auch aus der hauseigenen Apotheke.

Thromboseprophylaxe

Eine Beinvenenthrombose ist eine gefürchtete Komplikation nach Verletzungen und Operationen, welche zu bleibenden Schäden und sogar zu lebensgefährlichen Komplikationen führen kann. Aus diesem Grund erhalten die meisten Patienten für die Dauer des stationären Aufenthaltes eine medikamentöse Prophylaxe in Form von Spritzen oder Tabletten, da unabhängig von dem Ausmaß Ihrer Operation/ Verletzung/ Erkrankung in diesem Zeitraum von einer eingeschränkten Aktivität bzw. Mobilität und somit einer erhöhten Thrombosegefahr auszugehen ist.

Sollte diese medikamentöse Prophylaxe über die Dauer des stationären Aufenthaltes hinweg nötig sein, wird Sie Ihr Operateur darüber informieren und das Pflegepersonal zur eigenständigen Verabreichung anleiten. Außerdem werden Sie dazu angehalten, die Kompressionsstrümpfe konsequent zu tragen.

Entlassung

Die Operateure/ Stationsärzte werden die Krankenhausentlassung mit Ihnen frühzeitig planen. Sie werden in jedem Fall vor der Entlassung über Medikamente, die Sie weiter einnehmen sollten, körperliche Schonung und Nachbetreuung informiert.

Zur Entlassung wird Ihnen ein Arztbrief ausgehändigt, den Sie bei Ihrem weiterbehandelnden Facharzt/ Hausarzt abgeben sollten. Sollte es einmal vorkommen, dass noch kein Entlassungsbrief vorliegt, wird dieser zügig an den entsprechenden Kollegen versandt. Der Brief enthält in Kurzform alle wichtigen Informationen über Ihre Operation, den Krankenhausaufenthalt und die empfohlene Nachbehandlung. Ebenso werden Sie bereits vor Entlassung über einen Wiedervorstellungstermin in unserer Praxis informiert. Entsprechende Verordnungen z.B. für Physiotherapie und Lymphdrainage erhalten Sie – falls erforderlich – mit Ihren Entlassungspapieren. Bei Fuß, Sprunggelenk- und Handoperationen wird mit der Physiotherapie oft erst nach 4 bis 6 Wochen begonnen. Dann stellen wir Ihnen die Rezepte im Rahmen der Kontrolluntersuchungen aus.

Selbstverständlich werden wir bei Problemen stets als Ansprechpartner für Sie und den weiterbehandelnden Kollegen zur Verfügung stehen.

Rehabilitation

Sollte eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme vorgesehen sein, wird sich unser Sozialdienst bereits frühzeitig darum kümmern, damit einer zeitgerechten Verlegung in die Rehaklinik nichts im Wege steht. Sollten Sie besondere Wünsche bzgl. Ort oder Art der Rehabilitationsmaßnahme haben, können Sie dies mit dem zuständigen Mitarbeiter besprechen.

Telefon/ TV

Alle Betten sind mit einem Tablet ausgestattet. Über diese können Sie Fernsehen, Radio hören, Filme und Serien anschauen sowie Ihren Internet-Zugang nutzen.

Lounge

In unserer Patintenlounge finden Sie eine Kaffeemaschiene sowie Sitzgelengenheit, um Ihren Besuch auch außerhalb Ihres Zimmers empfangen zu können.

Verlassen der Station

Bitte sagen Sie dem Pflegepersonal kurz Bescheid, bevor Sie die Station verlassen.

Blumen

Auf der Station stehen für Blumen von Besuchern Vasen bereit. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass aus hygienischen Gründen Topfpflanzen im Krankenhaus nicht gestattet sind.