ATOS MVZ Wiesbaden
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65203 Wiesbaden
Arthrose und Rheuma am Ellenbogen
Gelenkerkrankungen
Arthrose des Ellenbogengelenkes
Eine Arthrose ist ein Gelenkverschleiß, der altersbedingt am Ellenbogengelenk selten ist sondern gehäuft nach Unfällen mit fehlverheilten Brüchen auftreten kann. Zunächst kommt es zu einer Verminderung der Knorpelhöhe, später verändert sich der angrenzende Knochen mit Bildung von Hohlräumen (Zysten) und Knochenwulsten (Osteophyten). Zunehmend verhärtet und schrumpft die Gelenkkapsel und schränkt so die Beweglichkeit zusätzlich ein.
Bei einer Arthrose des Ellenbogengelenkes sind konservative Therapiemaßnahmen häufig ausreichend.
Der Verschleiß kann in den Gelenken zwischen dem Oberarmknochen und der Speiche oder der Elle beziehungsweise zwischen Elle und Speiche entstehen. Es werden zunächst Belastungsschmerzen, später auch Ruheschmerzen im Ellenbogengelenk beklagt. Zunehmend schränkt sich der Bewegungsumfang ein.
Die klinische Untersuchung mit Ermittlung der Bewegungsumfänge sowie Röntgenuntersuchungen sind in der Regel ausreichend.
Die Möglichkeiten der konservativen Therapie sind umfangreich:
Krankengymnastik zur Bewegungsverbesserung, die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten, lokales Auftragen von entzündungshemmenden Salben, ggf. in Kombination mit einer Elektrotherapie, Wärmetherapie (Bäder, Kirschkernsäckchen) oder aber lokale Kälteanwendungen im Akutstadium, das Einspritzen von Kortison in den betroffenen Gelenkbereich, das Einspritzen von radioaktiven Substanzen in die betroffenen Gelenke (RSO) sowie die Einnahme oder das Einspritzen von Hyaluronsäurepräparaten oder die Einnahme von frei verkäuflichen Präparaten (Teufelskralle, Grünlippmuschel) werden praktiziert.
Allen konservativen Methoden ist gemeinsam, dass sie eine lindernde aber keine heilende Wirkung haben. Operativ können durch eine Arthroskopie die Verklebungen gelöst und mechanische Hindernisse (Gelenkstufen abtragen, Knorpelglättungen) beseitigt werden. Mitunter ist hierfür ein offenes Vorgehen erforderlich.
Nachfolgend kann die Anwendung von Quengelschienen zur Verbesserung des Bewegungsumfangs erforderlich sein. Bei schwersten Arthrosen kann das Ellenbogengelenk durch ein Kunstgelenk ersetzt werden.
Freie Gelenkkörper im Ellenbogengelenk
Freie Gelenkkörper im Ellenbogengelenk können durch eine Arthrose bedingt sein, es können aber auch lokale Durchblutungsstörungen eines Knochenbereiches diesen aus seinem Verbund lösen (Osteochondrosis dissecans). Eine seltene Ursache stellt die Chondromatose dar, wo die Gelenkschleimhaut knorpelartige Strukturen bildet. Diese können der Schleimhaut anhaften oder sich lösen und so zu schmerzhaften Verklemmungen im Gelenk führen.
Blockaden sind typische Symptome für freie Gelenkkörper.
Typisch berichten die Patienten über Einklemmungsgefühle mit Blockaden im Ellenbogengelenk, gelegentlich werden Knirschund Knackgeräusche vernommen.
Meist ist eine radiologische Untersuchung ausreichend, mitunter ist die Durchführung einer Magnetresonanztomographie erforderlich.
Eine konservative Therapie ist nicht Erfolg versprechend, da durch die freien Gelenkkörper Folgeschäden für den Gelenkknorpel zu erwarten sind.
In der Regel kann durch einen arthroskopischen Eingriff die Entfernung der Gelenkkörper erfolgen, selten muss zur Entfernung der Gelenkkörper offen operiert werden. Zusätzlich vorliegende Gelenkschäden werden dabei soweit wie möglich mit behandelt.
Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis des Ellenbogengelenkes
Der rheumatische Befall eines Gelenks führt unweigerlich zu einer Zerstörung desselben. Zunächst bestehen an den betroffenen Gelenken Schwellungen, zunehmend verbunden mit Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung. Mit fortschreitender Zerstörung der Gelenkarchitektur kann es durch Ausbildung einer Instabilität zu typischen Verlagerungen der Gelenke kommen.
Im Frühstadium der rheumatischen Gelenkerkrankung kann durch die Entfernung der Gelenkinnenhaut die Zerstörung des Gelenkes gestoppt beziehungsweise verzögert werden (Frühsynovektomie). Diese Operation wird arthroskopisch durchgeführt, mitunter ist aber einer Erweiterung der Operation in offener Technik erforderlich.
Bei fortgeschrittener Gelenkzerstörung kann eine Gelenkprothese das Ellenbogengelenk ersetzen. Allerdings gestattet das Kunstgelenk kein Tragen von Lasten über 5kg. Diese Einschränkung bedingt, dass das Kunstgelenk nur im höheren Alter und bei geringem Anspruch eingebaut werden sollte.
Die Versteifung des Ellenbogengelenkes ist bei schwersten Zerstörungen möglich, schränkt aber den Patienten im Alltag erheblich ein.
Um das Ausmaß der rheumatischen Schäden zu beurteilen und deren mögliche konservative und operative Therapie mit Erstellung eines Behandlungsplanes darzulegen, ist ein persönliches und individuelles Beratungsgespräch erforderlich.
Rheumaknoten am Ellenbogen
Nicht selten neigen Rheumatiker zur Bildung von Rheumaknoten. Eine bevorzugte Lokalisation zur Ausbildung eines solchen ist die Stelle, wo man den Ellenbogen aufstützt. Dies führt zu einer schmerzhaften Druckentwicklung mit möglichen Rötungen und Hautschäden.
Die operative Entfernung umfasst die Ausschälung des Rheumaknotens aus dem Weichgewebe mit nachfolgender Reduktion der Wundhöhle.
Vor der Operation muss der Patient darauf hingewiesen werden, dass trotz sorgfältiger Entfernung des Rheumaknotens eine neuerliche Ausbildung desselben vorkommen kann.