Fersenschmerzen

Wie kommt es dazu?

Eine schmerzhafte, wunde Ferse wird sich in den meisten Fällen ohne operativen Eingriff bessern, wenn Sie eine Pause einhalten.

Jeder Kilometer, den Sie gehen, belastet Ihre Füße mit etwa 35 Tonnen. Ihre Füße können mit großen Lasten zurecht kommen, aber zu viel Belastung geht dann doch über ihre Grenzen. Wenn Sie Ihre Füße auf einem harten Untergrund malträtieren oder Schuhe tragen, die empfindliches Gewebe reizen, können Sie Fersenschmerzen bekommen. Eine schmerzhafte, wunde Ferse wird sich in den meisten Fällen ohne operativen Eingriff bessern, wenn Sie eine Pause einhalten. Viele Patienten missachten jedoch die ersten Anzeichen der Überlastung und setzen ihre sportliche Aktivitäten fort. Wenn Sie einer wunden Ferse keine Ruhe gönnen, werden die Schmerzen in aller Regel schlimmer und können chronisch werden.

Diagnose und Therapie

Formen der Fersenschmerzen: Schmerzen unter und hinter der Ferse, auf der Innen- und Außenseite sowie seitlich im Fersenbereich.

Fersenschmerzen können vielerlei Ursachen haben. Wenn Ihre Ferse schmerzt, dann suchen Sie bald ihren Arzt/Ärztin auf. Erläutern Sie, wo sie die Schmerzen haben und seit wann. Ihr Arzt/Ärztin wird dann die Ferse untersuchen und auf Hinweise für Schwellungen und Druckschmerzhaftigkeiten achten. Möglicherweise werden Sie gebeten, sich auf einen Fuß zu stellen oder andere Tests durchzuführen, damit die Ursache besser eingeschätzt werden kann. Es gibt verschiedene Formen von Fersenschmerzen: Schmerzen unter und hinter der Ferse, auf der Innen- und Außenseite sowie seitlich im Fersenbereich. Wir untersuchen Schmerzen auf Grund von knöchernen oder von Weichteilproblemen.

Schmerzen unter der Ferse

Wenn es unter der Ferse schmerzt, können Sie eine oder mehrere der unten aufgeführten Ursachen für eine Entzündung des Gewebes unter Ihrem Fuß haben:

Prellung durch z.B. einen Stein: Wenn Sie auf einen harten Gegenstand treten, wie z.B. einen Stein, kann dies zu einer Prellung im Fettpolster unter der Ferse führen. Eventuell kommt es auch zu einer Hautverfärbung. Der Schmerz wird mit der Zeit von alleine verschwinden.

Reizung der Plantarsehne (plantare Fasziitis): Ein Übermaß an Laufen oder Springen kann den straffen Gewebestrang (Faszie) reizen, der von Ihrer Ferse zur Zehenbasis läuft. Der Schmerz wird typischerweise zentral unter Ihrer Ferse empfunden. Er kann anfangs mild sein und dann aufflackern, wenn Sie nach der Nachtruhe die ersten Schritte machen (sog. Anlaufschmerz). Zur Behandlung müssen Sie möglicherweise spezielle Übungen durchführen, abschwellende Medikamente nehmen und eine Einlage im Schuh tragen. Hier muss auch die Gesamtform des Fußese berücksichtigt werden.

Fersensporn: Wenn die plantare Fasziitis für längere Zeit besteht, kann sich durch ein Kalziumdepot ein sog. Fersensporn ausbilden an der Stelle an der die Faszie am Fersenbein ansetzt. Eine Röntgenaufnahme stellt den Sporn dar. Die Behandlung ist normalerweise dieselbe, wie bei plantarer Fasziitis: Ruhe, bis der Schmerz nachlässt, spezielle Dehnungsübungen des Fußes und der gesamten rückwärtigen ischiocruralen Muskulatur. Sollte die konservative Therapie keinen Erfolg bringen, kann in seltenen Fällen eine operative Einkerbung der Fascie am Knochenansatz mit Abtragen des Knochensporns notwendig sein. Normalerweise ist die Sehnenansatzverknöcherung nicht schmerzhaft. Schmerz löst bei Periostitis bei den der Plantarfaszie aus. Erst eine übermäßige Verknöcherung kann zu einem knöchernen Schmerz führen.

Großer Fersensporn

Sporn operativ entfernt

Konservative Therapie

Mehr als 80% der schmerzhaften Plantarfasziitispatienten konnten wir in den letzten Jahren mit der von uns entwickelten Einlage erfolgreich therapieren. In der Kombination mit einer entsprechenden Physiotherapie kommt es zu einem Aufdehnen und ständigen Querfriktion der Ferse, welche dann zu einer Entlastung und Schmerzreduktion führt. Auch begleitende Maßnahmen wie Stoßwelle, lokale Injektionen oder auch Röntgenreizbestrahlung können erfolgreich die Schmerzen beseitigen. Somit besteht nur im seltensten Fall eine OP Indikation für einen Plantarfaziitis.

Schmerzen hinter der Ferse

Wenn Sie Schmerzen hinter der Ferse haben, kann möglicherweise der Bereich betroffen sein, an dem die Achillessehne an das Fersenbein ansetzt (Bursitis retrocalcanea). Patienten leiden oft unter diesem Symptom, wenn sie zu viel laufen oder wenn Schuhe in die Rückseite der Sehne einschneiden. Schmerzen hinter der Ferse können langsam mit der Zeit entstehen und dazu führen, dass die Haut verdickt, geschwollen und gerötet ist. Eventuell entsteht eine Vorwölbung über Ihrer Sehne, welche warm und empfindlich ist.

Typischweise sind die Schmerzen am stärksten, wenn Sie nach einer Pause oder Nachtruhe wieder anfangen zu laufen.

Gelegentlich können Sie nicht einmal mehr normale Schuhe tragen. Die Reizung des Schleimbeutels kann auch durch einen prominenten Knochenvorsprung am Fersenbein hervorgerufen werden, die so genannte „Haglund-Exostose“.

Die Behandlung umfasst: Ruhe, keine Aktivitäten mehr, Dehnungsübungen, entzündungshemmende Medikamente und das Tragen von hinten offenen Schuhen. Außerdem sehr erfolgreich:

  • Dehnen der Achillessehne und der Sehne des Großzehenbeugers sowie der ischiocruralen Muskulatur
  • Sie sollten den Abschwellungsprozess mit Medikamenten unterstützen
  • Eispackungen sowie lokale Salbenverbände sind eventuell eine sinnvolle Ergänzung zur Abschwellung.

Auch hier kann möglicherweise die konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg erbringen. Es muss dann die Indikation einer operativen Maßnahme überprüft werden. Auch hier gilt es durch eine dreidimensionale Bildgebung das Ausmaß der Verknöcherung und eventuell bestehender intratendinöser Verletzungen festzustellen. Die ist maßgebend für die OP Methode und das Ausmaß einer Operation.