ATOS MVZ Wiesbaden
Hagenauer Straße 47
65203 Wiesbaden
Vordere Kreuzbandruptur
Der Riss des vorderen Kreuzbandes ist die häufigste Bandverletzung am Knie und kann weitreichende Folgen haben.
Es gibt ein vorderes und ein hinteres Kreuzband. Beide Kreuzbänder ziehen durch den Gelenkspalt des Knies und stabilisieren es zusammen mit den Seitenbändern. Im Verlauf kreuzen sich diese beiden Bänder – daher die Bezeichnung „Kreuzbänder“.
Der vordere Kreuzbandriss tritt entweder isoliert auf oder kommt im Zusammenhang mit komplexeren Verletzungen vor. Bei diesen Verletzungsformen können sowohl die Menisken als auch Innen- und Außenband in Mitleidenschaft gezogen werden.
Typischerweise ereignet er sich im Rahmen von Sportverletzung und tritt vor allem bei Sportarten mit fixiertem Fuß (z. B. Skifahren und Fußballspielen mit Stollenschuhen) auf, in denen das Kreuzband bei plötzlicher Beschleunigung oder Drehungen des Körpers extremen Belastungen ausgesetzt ist
Der Riss des vorderen Kreuzbandes ist die häufigste Bandverletzung am Kniegelenk und mit einer höheren Instabilität im Knie verbunden.
Wann sollte operiert werden?
Patienten mit einer nur geringen Knieinstabilität, geringen Sportambitionen, bestehender Arthrose oder höheren Alters werden in der Regel konservativ behandelt. Bei einem körperlich aktiven Patienten und bei komplexen Knieverletzungen (kombiniert mit Meniskus- und/oder Innenbandverletzung) wird eine Operation empfohlen. Belässt man auf Dauer eine Instabilität kommt es zu einer Kaskade von weiteren Schäden die über Meniskusschäden und Knorpelschäden zur Entwicklung einer Arthrose führen.
Wie wird operiert?
Die Operation erfolgt arthroskopisch assistiert mit einem körpereigenen Sehnentransplantat (Semitendinosus- und Gracilicsehne oder Quadrizepssehne). Dabei wird eine Kamera (= Arthroskop) in das Kniegelenk eingeführt und dann das Kreuzband unter Sicht rekonstruiert. Wir benutzen hierzu den, aktuell international favorisierten, anteromedialen Zugang zur Platzierung des Bohrkanals im Oberschenkel. Dadurch kann zusätzlich eine verbesserte Rotationsstabilität des Kniegelenkes gewährleistet werden. Zum Einsatz kommen dabei minimalinvasive Geräte, die ebenfalls in das Gelenk eingeführt werden. Je nach Wahl des Kreuzband-Ersatzmaterials variieren Anzahl, Größe und Lage der Hautschnitte. Durch den arthroskopischen Eingriff an sich bleiben nur drei sehr kleine Narben zurück.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Der Patient kann wieder ein hohes Leistungssportniveau erlangen.
Die Nachbehandlung erfolgt mit einer Orthese die für 6 Wochen zu tragen ist, ab der zweiten Wochen kann zur Vollbelastung übergegangen werden. Die Prognose einer solchen Operation ist meist sehr gut, sodass bei adäquater Mitarbeit des Patienten in der Weiterbehandlung ein hohes Leistungssportniveau wiedererlangt werden kann. Trotzdem dauert es sechs bis neun Monate bis belastender Sport wieder vollständig aufgenommen werden kann.