Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule

Die Funktion der Bandscheiben im menschlichen Skelett ist von großer Bedeutung. Sie dienen als Puffer zwischen den Wirbelkörpern und nehmen Stoß- und Druckbelastungen auf. Die Bandscheibe besteht aus einem elastischen Gallertkern, der von einem faserigen Ring umgeben ist. Mit zunehmendem Alter kann es zu einer Verschlechterung der Gewebequalität kommen, was zu Rissen im Faserring und einem Verlust der Elastizität des Gallertkerns führen kann. Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der Gallertkern aufgrund übermäßiger Belastung den Faserring teilweise oder vollständig durchbricht.

Die Brustwirbelsäule (BWS) besteht aus einer Reihe von 12 Wirbeln, die sich zwischen der Hals- und Lendenwirbelsäule befinden. Schmerzen im Bereich der BWS können verschiedene Ursachen haben und es ist immer ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Wenn Erkrankungen der inneren Organe ausgeschlossen werden können, sind oft Unregelmäßigkeiten im Skelett für die Beschwerden verantwortlich. Obwohl Bandscheibenvorfälle in der Brustwirbelsäule selten vorkommen, können sie einen ernsthaften Verlauf nehmen. In schweren Fällen kann es zu einer Querschnittssymptomatik kommen, die Lähmungen und den Verlust der Kontrolle über die Blasen- und Darmentleerung mit sich bringt. Neben allgemeinen Abnutzungserscheinungen kann ein Bandscheibenvorfall zu Nervenreizungen aufgrund von Frakturen, Blockaden der Wirbelgelenke oder entzündlichen Veränderungen führen.

Ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule kann verschiedene Symptome verursachen, die oft schmerzhaft und uncharakteristisch sind. In der Regel handelt es sich um dumpfe Schmerzen, die zwischen den Schulterblättern lokalisiert sind. Manchmal breitet sich der Schmerz gürtelförmig über den Brustkorb aus. Der betroffene Bereich des Bandscheibenvorfalls ist in der Regel druckempfindlich. Gefühlsstörungen im Rumpf oder in den Beinen sowie Probleme beim Gehen können ebenfalls Hinweise auf einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule sein.

Eine erfahrene medizinische Fachkraft kann Fehlhaltungen bereits bei einer klinischen Untersuchung feststellen. Um die genauen Ursachen der Fehlhaltung und Schmerzen zu ermitteln, ist eine bildgebende Diagnostik erforderlich. Durch eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule eindeutig identifiziert werden. Darüber hinaus ermöglicht die MRT eine klare Abgrenzung des Bandscheibenvorfalls von anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel Blockaden der Zwischen- oder Rippenwirbelgelenke oder Wirbelbrüchen. Bei Patienten mit Osteoporose wird der typische Schmerz in der Brustwirbelsäule verspürt, wenn die stark geschwächte Knochenstabilität zu Wirbelkörperbrüchen führt, die auch ohne relevantes Trauma auftreten können.

In den meisten Fällen wird ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule zunächst konservativ behandelt. Dies beinhaltet die Anwendung von Schmerzmitteln, die in der Regel in Kombination mit Muskelrelaxantien oder entzündungshemmenden Medikamenten verabreicht werden. Physiotherapie ist auch eine effektive Maßnahme zur Verbesserung der Beschwerden. Durch gezielten Muskelaufbau können Haltungsfehler korrigiert werden.

Eine operative Behandlung zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls in der Brustwirbelsäule ist selten erforderlich und kommt nur dann zum Einsatz, wenn Nerven oder das Rückenmark durch den Vorfall komprimiert werden und ein Risiko für Querschnittslähmung besteht. Bandscheibenvorfälle in der Brustwirbelsäule werden minimal-invasiv operiert, indem der Zugang zum Operationsfeld endoskopisch-assistiert durch den Brustkorb erfolgt. Der Eingriff umfasst die Entfernung der geschädigten Bandscheibe, um die Kompression des Rückenmarkkanals zu beseitigen, sowie das Einsetzen eines mit Knochen gefüllten Titan-Cages als Platzhalter zwischen den entsprechenden Wirbelkörpern. Anschließend wird das Bewegungssegment durch eine minimal-invasive Schrauben-Stab-Kombination stabilisiert, die über kleine Schnitte am Rücken eingebracht wird.

In den meisten Fällen können Schmerzen und neurologische Beschwerden nach einem Bandscheibenvorfall erfolgreich mit konservativen Maßnahmen behandelt werden. Die Rehabilitation erfolgt entweder stationär oder ambulant, abhängig von der Schwere der Erkrankung. Es werden verschiedene Maßnahmen einzeln oder in Kombination angewendet, wie Bewegungstherapie (Kraft, Dehnung, Ausdauer) einschließlich Rückenschule, manuelle Medizin, medikamentöse Schmerztherapie und Injektionen, psychologische Schmerztherapie zur Entkopplung von Aktivität und Schmerz, apparative Therapien (Wärme-, Kälte-, Elektro-, Ultraschallanwendungen), Entspannungstherapien, Ergotherapie (falls erforderlich) und Ernährungsberatung zur Gewichtsreduktion. Bei einem normalen Verlauf tritt innerhalb von 3-4 Wochen eine spürbare Verbesserung ein. In Fällen, in denen trotz intensiver konservativer Therapie nach 6-8 Wochen weiterhin starke Schmerzen und Funktionsstörungen auftreten, kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sollte der Patient sich erfahrungsgemäß 4-6 Wochen schonen und die Wirbelsäule weitgehend entlasten. Sobald die Wirbelkörper stabil versteift sind, kann ein Rehabilitationsprogramm unter Anleitung eines Spezialisten begonnen werden.

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