ATOS MVZ München
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81925 München
Krankheitsbild
Schulterschmerzen
Gründe, Ursachen, Behandlungsformen
Die Schulter ist sehr komplex aufgebaut und gehört damit zu den ausgeklügelten Gelenken im menschlichen Körper. Die hohe Komplexität macht die Schulter allerdings anfällig für eine Vielzahl von unterschiedlichen Schulterschmerzen. Dabei können Beschwerden in jeder Altersstufe auftreten und betreffen die Geschlechter gleichermaßen. Die Schulter wird strenggenommen von mehreren Gelenken gebildet.
Welche Ursachen sind für Schulterschmerzen verantwortlich?
Schmerzen in der Schulter können durch einen Unfall oder degenerative Prozesse bedingt sein. Degenerativ bedeutet, dass es über den altersbedingten Verschleiß hinaus Abnutzungserscheinungen gibt. Sportler sind besonders häufig von Schulterbeschwerden betroffen. Diese können zudem in Zusammenhang mit einer anderen Grunderkrankung stehen. Dabei strahlen Schmerzen aus umliegenden Strukturen in den Schulterbereich ab. Bereits leichte Verspannungen der Muskeln können zu starken Beeinträchtigungen führen, insbesondere dann, wenn eine Vorerkrankung vorliegt. In der Folge von Stürzen und Unfällen – vor allem bei Fahrradunfällen – sind Ausrenkungen, Sehnenrisse und weitere Verletzungen an der Schulter keine Seltenheit. Eine umgehende ärztliche Abklärung ist erforderlich, damit es nicht zu bleibenden Schäden kommt. Die Schulterausrenkung wird fachsprachlich als Schultergelenkluxation oder Schulterluxation bezeichnet. Nicht nur Unfälle können eine Luxation der Schulter auslösen, auch die genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen. Manche Menschen leiden per se an einer Instabilität der Schulter. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung kommt auch der Gesundheit der Schultergelenke zugute. Im Gegensatz zu anderen Gelenken ist ein eventuell vorhandenes Übergewicht bei Schulterbeschwerden ein untergeordneter Faktor.
Welche Symptome sind typisch für Schulterschmerzen?
Die vorhandenen Symptome geben Aufschluss über die Ursache der Schulterschmerzen. Beschwerden können sich langsam und schleichend entwickeln oder akut beispielsweise infolge eines Unfalls auftreten. Beeinträchtigungen der Schulterbeweglichkeit sind immer ein wichtiges Indiz. Bei vollständig erhaltener Beweglichkeit des Schultergelenks können die Schmerzen konservativ behandelt werden. Oftmals reicht eine Änderung des Lebensstils aus. Schwellungen und Blutergüsse nach einem Unfall geben Hinweise auf die Art der Erkrankung. Hilfreich für die Diagnose und die nachfolgende Behandlung kann das Führen eines Schmerztagebuches sein. Darin wird festgehalten, zu welcher Tages- und Nachtzeit die Schmerzen auftreten und wie ausgeprägt sie sind. Stehen sie beispielsweise mit einer Belastung in Zusammenhang oder zeigen sie sich in Ruhephasen? Andauernde oder plötzlich auftretende starke Schmerzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden. In den Kliniken ist die Unfallchirurgie rund um die Uhr besetzt. Die Behandlung von Schulterverletzungen gehört dort zur Routine. Bei entzündlichen Prozessen im Schultergelenk sollte eine orthopädische Praxis aufgesucht werden. Die Entzündung macht sich durch eine lokal wahrnehmbare Erwärmung bemerkbar, zudem kommt es häufig zu Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk. Diese führen dazu, dass die Beweglichkeit des Arms eingeschränkt ist. Fieber und Schmerzbildung in weiteren Gelenken können Hinweise auf Infektionen und Autoimmunerkrankungen sein. Auch hier sollte ein Arzt konsultiert werden.
Welche Verletzungen verbergen sich hinter Schulterschmerzen und welche Diagnosen gibt es?
Weit verbreitet und vom Laien nur selten erkannt, verbirgt sich hinter Schulterschmerzen das sogenannte Impingement-Syndrom. Diese Erkrankung trägt auch den Namen Schulterengpasssyndrom. Mit dieser Bezeichnung wird das Leiden nahezu bildhaft dargestellt, denn sie gibt zu verstehen, dass es unter dem Schulterdach zu eng geworden ist. Es kommt zu einer Reizung der unter dem Dach liegenden Schleimbeutel und Sehnen. Die Schmerzen zeigen sich schleichend und zunächst nur unter Belastung. Bei Verdacht auf das Impingement-Syndrom kann die Diagnose durch ein MRT (Magnetresonanztomografie) abgesichert werden. Eine der häufigsten Erkrankungen am Schultergelenk ist die Rotatorenmanschettenruptur. Dabei handelt es sich um einen oder mehrere Risse im Bewegungsapparat des Schultergelenks. Die Rototorenmanschette ermöglicht die vielfältigen Drehbewegungen der Schulter. Ein Riss der Sehnen oder Muskeln im Bewegungsapparat schränkt die Funktionalität des Gelenks stark ein. Zudem kommt es zu einer Schmerzbildung bereits bei alltäglichen Bewegungen wie Haare bürsten oder Taschen tragen. Aufgrund der ähnlichen Symptome wird die Rotatorenmanschettenruptur gelegentlich mit der Kalkschulter verwechselt. Hier kommt es durch minimale Verletzungen zu Kalkablagerungen an den Sehnen. Die Behandlung der beiden Krankheitsbilder ist verschieden. Die Impingement-Erkrankung und auch die Kalkschulter gelten als altersbedingte Erscheinungen und sind zudem stark belastungsabhängig. Degenerative Prozesse können außerdem zu Abnutzungserscheinungen an den Gelenkknorpeln führen. Infolge verschmälert sich der Gelenkspalt zwischen den Gelenkpartnern so stark, dass die Gelenkflächen gegeneinander reiben. Es kommt zu Entzündungen, die wiederum Schmerzen hervorrufen. Schulterschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Eine sichere Diagnose kann ausschließlich von Experten gestellt werden.
Welche Therapie gibt es bei Schulterschmerzen?
Die vielen Ausprägungen von Schulterschmerzen machen auch eine Vielzahl an Therapien erforderlich. Aus einer genauen Diagnose lässt sich die passende Therapie individuell ableiten. Leichte Schulterbeschwerden werden zumeist mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Der Heilungsprozess wird durch krankengymnastische Übungen unterstützt. Instabilitäten des Gelenks können durch eine gut trainierte Muskulatur aufgefangen werden. Im Bereich der Schulter gibt es außer dem Schultergelenk keine weiteren Knochen, die die Schulter entlasten können. Daher ist das Training des Bewegungsapparats von großer Bedeutung. Leistungsorientiertes Sporttraining und stark die Schulter belastende Sportarten wie Badminton, Handball oder Basketball sollten zunächst pausieren. Generelle Vorgaben können nicht getroffen werden, sondern die erforderlichen Maßnahmen müssen auf jeden Einzelfall angestimmt werden. Beispielsweise ist nicht bei jeder Ruptur eine operative Korrektur erforderlich obgleich möglich. Die Maßnahme einer gelenkersetzenden Operation ist im Schulterbereich nicht verbreitet. Sie wird zumeist nur durchgeführt, wenn das Gelenk durch einen Unfall sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Operation kann den teilweisen Ersatz eines Gelenkpartners umfassen oder eine TEP (Totalendoprothese) bedeuten. Anders als bei Operationen an Knie- und Hüftgelenken gehört der gelenkersetzende Eingriff an der Schulter nicht zu den Routine-OPs. Erst wenn konservative Therapien nicht oder nur unzureichend greifen, wird von den behandelnden Ärzten eine Operation in Erwägung gezogen. Zu den konservativen Maßnahmen zählen neben der Krankengymnastik physikalische Therapien mit Reizstrom, Wärme- und Kälteanwendungen und Ultraschall. Sie werden eingesetzt, um die Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Bei der Kalkschulter hat sich beispielsweise die Elektrotherapie in Form der Stoßwellenbehandlung bewährt. Ergänzend kommen schmerzstillende und entzündungshemmende Cremes, Salben und Medikamente zum Einsatz, die lokal aufgetragen oder eingenommen werden.