ATOS MVZ München
Effnerstr. 38
81925 München
Krankheitsbild
Knieschmerzen
Welche Ursachen haben Knieschmerzen und was kann man dagegen tun?
Knieschmerzen können sehr unterschiedlich auftreten und entsprechend gibt es viele verschiedene Ursachen. Für die Diagnose und die anschließende Behandlung ist es wichtig zu erfahren, wie sich die Schmerzen zeigen und wann sie zum ersten Mal aufgetreten sind.
Welche Ursachen sind für Knieschmerzen verantwortlich?
In vielen Fällen sind die Schmerzen auf eine akute Verletzung oder einen Unfall zurückzuführen. In diesen Fällen sollten die Betroffenen umgehend einen Arzt aufsuchen. Ohne Behandlung können starke Schädigungen am Kniegelenk zu Spätfolgen führen. Beispielsweise kann es zu einer übermäßigen Abnutzung der Gelenkknorpel kommen oder es entstehen wiederkehrende Entzündungen, die Auswirkungen auf das gesamte Herz-Kreislauf-System haben. Leichte, wiederholte Knieschmerzen können auf eine Degeneration (Rückbildung) hinweisen. Angeborene oder erworbene Fehlstellungen sowie altersbedingte Prozesse sind hierfür verantwortlich. Übergewicht und belastende berufliche Tätigkeiten können ebenso die Ursache für Knieschmerzen sein. Um die Gelenkgesundheit so lange wie möglich zu erhalten, bieten sich eine ausgewogene Ernährung und Muskelaufbautraining an. Zudem sollte auf passendes Schuhwerk geachtet werden, speziell beim Joggen oder beruflichen Tätigkeiten im Stehen. Ein mehrfacher Schuhwechsel am Tag wird empfohlen. Orthopädische Maßnahmen wie etwa Einlagen können Knieschmerzen lindern oder vorbeugen helfen.
Welche Symptome gibt es bei Knieschmerzen?
Knieschmerzen liefern oftmals das Symptom für andere Erkrankungen. Daher sollte der Schmerz genau lokalisiert und beobachtet werden: Gibt es Schwellungen am Knie oder im umliegenden Bereich? Lassen sich Wassereinlagerungen erkennen? Handelt es sich um einen Belastungs- oder Ruheschmerz? Der ärztliche Rat sollte möglichst frühzeitig hinzugezogen werden. Menschen, die Knieschmerzen über einen längeren Zeitraum haben, nehmen häufig eine Schonhaltung ein. Dadurch kommt es zu Fehlbelastungen in anderen Körperteilen. Es kann zu Schädigungen an den Beinen, der Hüfte oder der Wirbelsäule kommen. In der Regel sind Knieprobleme nicht lebensbedrohlich, trotzdem sollte ein Arztbesuch Priorität haben. Speziell nach einer Sportverletzung oder einem Unfall können sich schwerwiegende Schädigungen entwickeln, die den Bewegungsapparat mehr belasten als die ursprüngliche Ursache. In manchen Fällen können die Spätfolgen nicht komplett umkehrbar sein. Knieschmerzen werden oftmals von anderen Erscheinungen begleitet, die einen Hinweis auf die Ursache geben. Bei Entzündungen ist der betroffene Bereich deutlich erwärmt. Akute Verletzungen gehen häufig mit Blutergüssen einher. Der anatomische Aufbau des Kniegelenks ist sehr komplex. Der Bewegungsapparat besteht aus vielen Bändern und Sehnen, die im Gelenk den Unterschenkel mit dem Oberschenkelknochen verbinden. Das Kniegelenk ermöglicht die Streckung und Beugung der Beine. Begründet durch den Aufbau und die Funktion des Kniegelenks, ist eine Rotationsbewegung nur bedingt möglich. Bei einer Instabilität des Gelenks, die sich beispielsweise durch ein seitliches Wegsacken oder Wegknicken zeigt, liegen wahrscheinlich Schädigungen am Bandapparat vor. Diese lassen sich in einer orthopädischen Praxis abklären.
Welche Art von Verletzungen verbergen sich hinter Knieschmerzen und welche Diagnosen gibt es?
Anhaltende Knieschmerzen sind häufig auf eine Beschädigung der Knorpel zurückzuführen. Die Knorpelschicht in jedem Gelenk kann grundsätzlich durch einen Unfall oder durch Verschleiß geschädigt werden. Verletzungen am Meniskus äußern sich zumeist durch anhaltende Knieschmerzen, deren Intensität in der Bewegung zunehmen. Anatomisch gesehen übernehmen die Menisken eine Stoßdämpferfunktion im Kniegelenk. Durch starke Belastung können Risse in diesen ringförmigen Knorpelscheiben entstehen. Kleiner Risse müssen zunächst nicht weiter behandelt werden. Eine Beobachtung ist aber geraten, da die Schädigungen zu einer Unbrauchbarkeit des gesamten Kniegelenks führen können. Schäden am Meniskus treten infolge eines Unfalls oder degenerativ auf. Anhand der Krankengeschichte und der Untersuchung wird der Arzt eine passende Therapie wählen. Eine andere Ursache für starke Knieschmerzen kann ein Kreuzbandriss sein. Hier führen übermäßige Scherkräfte zum Riss der wichtigen Haltebänder. Das Gelenk wird instabil und es kann zu Folgeschäden kommen. Durch das Auftreten mehrerer Schädigungen bzw. Symptome lässt sich häufig keine eindeutige Diagnose stellen. Ein Anfangsverdacht lässt sich mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Computer- und Kernspintomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) bestätigen. Manche Erkrankungen lassen sich bereits mit bloßem Auge erkennen. Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase erleiden häufig eine Patellaluxation. Bei dieser Erkrankung springt die Patella (Kniescheibe) aus ihrer Lagerung. Die Betroffenen haben zumeist heftige Schmerzen im vorderen Kniebereich. Die Luxation der Kniescheibe entsteht in der Regel durch eine plötzliche Bewegung aus gebeugter Haltung wie etwa beim Aufrichten aus der Hocke.
Welche Therapien gibt es bei Knieschmerzen?
Die Therapie von Knieschmerzen ist abhängig von der Ursache und der getroffenen Diagnose. In manchen Fällen, wie etwa nach einer akuten Verletzung, wird den Patienten zunächst Ruhe verordnet. Schwellungen und starke Schmerzen sind ein Indikator dafür, dass das Kniegelenk erst einmal nicht belastet werden sollte. Bei angeeigneten Schonhaltungen und Haltungsschäden bietet sich eine physiotherapeutische Therapie an. Durch die krankengymnastischen Übungen wird die Muskulatur und damit der gesamte Bandapparat gestärkt, Dysbalancen werden ausgeglichen. Nur der Experte kann eine geeignete Therapie festlegen. Eine starke Abnutzung der Knorpelschicht im Kniegelenk kann zu einer Gonarthrose führen. In einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung bietet sich als Therapie eine gelenkersetzende Operation an. Dabei werden Teile der Gelenkpartner oder das gesamte Kniegelenk durch eine Prothese ersetzt. Die Totalendoprothese (TEP) ist ein verhältnismäßig aufwändiger Eingriff, der vielen Betroffenen zunächst Angst einflößt. Dabei handelt es sich bei dieser Operation in deutschen Kliniken mittlerweile um eine Routine-Operation, die nach der Hüft-OP zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen zählt. Viele Betroffene berichten nach der Operation, dass sie sich schon viel früher für ein künstliches Kniegelenk entschieden hätten, hätten sie gewusst, wie sehr sich ihre Lebensqualität damit verbessert. Wie bei allen Erkrankungen wird der Arzt die erforderliche Therapie bei Knieschmerzen mit dem Patienten ausführlich besprechen. Im Allgemeinen helfen krankengymnastische Übungen und andere gesundheitsfördernde Maßnahmen vor und nach einer Knie-OP, um Stoffwechselprozesse im Knie anzuregen und die Stabilität des Gelenks zu fördern und zu sichern.