Die vielen Ausprägungen von Schulterschmerzen machen auch eine Vielzahl an Therapien erforderlich. Aus einer genauen Diagnose lässt sich die passende Therapie individuell ableiten. Leichte Schulterbeschwerden werden zumeist mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Der Heilungsprozess wird durch krankengymnastische Übungen unterstützt. Instabilitäten des Gelenks können durch eine gut trainierte Muskulatur aufgefangen werden. Im Bereich der Schulter gibt es außer dem Schultergelenk keine weiteren Knochen, die die Schulter entlasten können. Daher ist das Training des Bewegungsapparats von großer Bedeutung. Leistungsorientiertes Sporttraining und stark die Schulter belastende Sportarten wie Badminton, Handball oder Basketball sollten zunächst pausieren. Generelle Vorgaben können nicht getroffen werden, sondern die erforderlichen Maßnahmen müssen auf jeden Einzelfall angestimmt werden. Beispielsweise ist nicht bei jeder Ruptur eine operative Korrektur erforderlich obgleich möglich. Die Maßnahme einer gelenkersetzenden Operation ist im Schulterbereich nicht verbreitet. Sie wird zumeist nur durchgeführt, wenn das Gelenk durch einen Unfall sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Operation kann den teilweisen Ersatz eines Gelenkpartners umfassen oder eine TEP (Totalendoprothese) bedeuten. Anders als bei Operationen an Knie- und Hüftgelenken gehört der gelenkersetzende Eingriff an der Schulter nicht zu den Routine-OPs. Erst wenn konservative Therapien nicht oder nur unzureichend greifen, wird von den behandelnden Ärzten eine Operation in Erwägung gezogen. Zu den konservativen Maßnahmen zählen neben der Krankengymnastik physikalische Therapien mit Reizstrom, Wärme- und Kälteanwendungen und Ultraschall. Sie werden eingesetzt, um die Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Bei der Kalkschulter hat sich beispielsweise die Elektrotherapie in Form der Stoßwellenbehandlung bewährt. Ergänzend kommen schmerzstillende und entzündungshemmende Cremes, Salben und Medikamente zum Einsatz, die lokal aufgetragen oder eingenommen werden.