Krankheitsbild

Fußschmerzen

Alles zu Thema Fußschmerzen, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Wer plötzlich oder wiederkehrend von Fußschmerzen geplagt wird, stellt fest, wie stark der Mensch auf die uneingeschränkte Belastbarkeit der Füße angewiesen ist. Wenn das Gehen mit jedem Schritt zur Qual wird, ist eine Therapie unumgänglich.

Sport und Überbelastung bilden häufig die Ursache für Fußschmerzen. Einseitige und wiederkehrende Belastungen können entsprechend schneller zu Beschwerden führen. Genau betrachtet führt der aufrechte Gang des Menschen zu vielen orthopädischen Problemen. Das gesamte Körpergewicht muss von zwei eher kleinen Körperteilen getragen werden. Bei Lauf- und Sprungbewegungen vervielfacht sich die Belastung für die Fußgelenke auf ein Mehrfaches des eigenen Körpergewichts. Fehlstellungen im Fuß und Übergewicht sind als weitere Faktoren für Fußschmerzen zu nennen. Unentdeckte Fußfehlstellungen stören die ausgewogene Geometrie des Fußgewölbes und führen in der Folge zu Beschwerden und Einschränkungen.

Die meisten Menschen leiden zu einem Zeitpunkt des Lebens einmal unter Fußschmerzen. Zumeist sind sie als harmlos einzuschätzen. Beim Sport sollten Wiedereinsteiger und Trainingsanfänger prüfen, ob die Fußschmerzen in Verbindung mit der sportlichen Betätigung stehen könnten. Als Faustformel gilt, dass der Schmerz innerhalb von drei Tagen von allein abklingen sollte. Ist dieses nicht der Fall bzw. tritt eine Verschlechterung in Form von Bewegungseinschränkungen oder sichtbaren Veränderungen ein, sollte zur Abklärung ein Mediziner hinzugezogen werden.

Fußschmerzen können in verschiedenen Ausprägungen vorliegen. Zuweilen handelt es sich um einen akuten Schmerz, der sich stechend darstellt. Manchmal treten die Schmerzen erst nach der Belastung oder stark zeitverzögert zum Beispiel nachts auf. Die Begleiterscheinungen und Symptome geben deutliche Hinweise auf die Ursache der Schmerzen. Zunächst sollte untersucht werden, bis zu welchem Grad der betroffene Fuß noch belastbar ist. Dazu sollte sich der Patient durch Abstützen an einer Person oder einer Stütze gegen einen Sturz absichern und den betroffenen Fuß bis zur Schmerzgrenze belasten. Bei sehr starken Schmerzen sollte auf diese Belastungsprobe verzichtet und umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Bei leichten Fußschmerzen reicht ein Schuhwechsel oftmals aus. Rötungen, Schwellungen und Blutergüsse treten häufig nach einem Sturz oder Unfall auf. Zudem können sie auf eine Entzündung oder eine sonstige Grunderkrankung hindeuten. Zuweilen kommt es zu einer äußerlich sichtbaren Verformung des Fußes. Diese tritt beispielsweise bei Fehlstellungen wie dem Ballenzeh (Hallus Valgus) auf. In diesen Fällen werden zunächst orthopädische Maßnahmen ergriffen. Plötzliche Verformungen ohne erkennbare Ursache hingegen bedürfen einer umgehenden Abklärung beim Arzt. Ist die Fußunterseite betroffen, liegt aufgrund ihrer Geometrie zumeist eine akute Verletzung oder schwerwiegende Erkrankung vor.

Knochenbrüche an den Füßen kommen eher selten vor. Zumeist handelt es sich dann um einen Ermüdungsbruch in Form einer Marschfraktur oder einer Stressfraktur. Diese sind äußerst schmerzhaft und aufgrund des schwierigen Heilungsprozesses gefürchtet. Häufiger kommt es zu anderen Beschwerden. Besonders älteren Menschen bereitet der Hallux Rigidus Beschwerden. Hierbei handelt es sich um Abnutzungserscheinungen im Großzehengrundgelenk, die sich äußerlich anhand von Rötungen und Schwellungen zeigen können. Bei dieser speziellen Arthrose-Form kommt es zu einer Einsteifung der betroffenen Zehe mit starken Bewegungseinschränkungen. Betroffene Patienten versuchen oftmals, die akuten Schmerzen durch die Einnahme einer Fehlhaltung aufzufangen. Dabei bilden sich häufig Schädigungen in anderen Bereichen des Fußes oder der Gelenke aus. Das Einnehmen von Schonhaltungen beispielsweise bei Hüft-, Knie- oder Rückenproblemen führt in vielen Fällen zu Fußschmerzen. Hier sollte neben der Fußproblematik auch die für die Schonhaltung ursächliche Erkrankung behandelt werden. Für plötzlich auftretende, starke Fußschmerzen oder Belastungsstörungen sind in der Regel nicht Abnutzungserscheinungen oder Fehlstellungen verantwortlich. Der Riss der Achillessehne wird häufig von einem peitschenartigen Knall begleitet und führt unmittelbar zu einer extremen Schmerzbildung. Patienten mit Schmerzen beim Auftreten speziell am Morgen oder nach Ruhephasen leiden oftmals an einem Fersensporn. Medizinisch Kalkaneussporn genannt, bildet sich diese Erkrankung zumeist unbemerkt über Jahre durch Kalkablagerungen an der Sehne. Der Schmerz wird von den Betroffenen mit einem Nadelstich unter dem Fersenbein verglichen.

Fehlstellungen des Fußes sind angeboren oder bilden sich sprichwörtlich im Laufe der Zeit aus. Erkrankungen in Form des Spreizfußes oder der Krallenzehe werden in der Regel durch orthopädische Maßnahmen therapiert. Orthopädische Einlagen oder von einem Schuhtechniker angefertigte Spezialschuhe werden von der Krankenkasse bezahlt, wenn sie von einem Mediziner verschrieben wurden. Zudem können krankengymnastische Übungen zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Zur Vorbeugung von Fußschmerzen spielt das passende Schuhwerk eine große Rolle. Schuhe sollten nicht zu klein oder zu eng gewählt werden. Barfußgang und offene Schuhe unterstützen die natürliche Bewegungsdynamik des Fußes. Menschen mit alters- oder krankheitsbedingten Gangunsicherheiten sollten auf entsprechend geeignetes Schuhwerk achten und sich dahingehend beraten lassen.

Akute Fußschmerzen lassen sich in der Regel konservativ durch physiotherapeutische und physikalische Maßnahmen therapieren. Patienten mit Entzündungen und Verkalkungen sprechen auf die Ultraschalltherapie sehr gut an. Bei fast allen Ausprägungen von Fußschmerzen können mit krankengymnastischen Übungen ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden. Neben der richtigen Belastung (Abrollbewegung) wird der Bewegungsapparat gezielt trainiert und gestärkt. Durch einen Unfall hervorgerufene Beschwerden müssen häufig operativ behandelt werden. Ein Riss der Achillessehne lässt sich nur operativ korrigieren, während ein einfacher Bänderriss im Sprunggelenk heute zuweilen konservativ behandelt wird. Hier ist abzuwägen, ob das Risiko der Operation gerade bei älteren Menschen schwerer wiegt als die bleibende Beeinträchtigung. Auch bei über einen längeren Zeitraum unentdeckten Bänderrissen wird zumeist auf eine Operation verzichtet. Bei akuten Schmerzen kommen entzündungshemmende und schmerzstillende Salben und Medikamente zum Einsatz. Bei konservativen Therapiemaßnahmen liegt der Fokus auf der Linderung der Beschwerden. Der Spezialist kann anhand der Anamnese und anschließender Diagnose die geeignete Therapie festlegen.